• Frage: Was macht ihr in eurem Beruf?

    Frage gestellt date7cap am 17 Feb 2022.
    • Foto: Melina Winkler

      Melina Winkler Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Meine Arbeit besteht aus vielen verschiedenen Aufgaben. Es ist eine bunte Mischung aus Arbeit im Labor und am Computer. Ich habe hier mal die wichtigsten Aufgaben zusammengefasst:

      Planung und Vorbereitung:

      Fast alle Experimente, die ich mache, dauern mehrere Tage oder sogar Wochen und es gibt einen festgelegten Plan, wann was erledigt werden muss. Dazwischen gibt es lange Wartezeiten und um die gut zu nutzen, macht man meistens mehrere Experimente gleichzeitig. Das erfordert gute Planung und auch viele Absprachen mit Kollegen, da wir uns im Labor die Geräte teilen und manchmal am liebsten alle gleichzeitig das gleiche Gerät benutzen würden. Es macht aber viel Spaß, zusammenzuarbeiten, gemeinsam Lösungen zu finden und sich gegenseitig zu helfen.

      Laborarbeit:

      Im Labor gibt es verschiedene Bereiche, in denen jeweils nur bestimmte Aufgaben erledigt werden. Wenn ich mit Viren arbeite, muss ich zum Beispiel je nach Virus bestimmte Sicherheitsvorschriften einhalten. Manchmal reicht es Kittel und Handschuhe zu tragen, manchmal, wie zum Beispiel beim neuen Coronavirus, muss man sich auch davor schützen, das Virus einzuatmen. Das ist dann komplizierter und alles dauert viel länger, aber es ist auch super spannend zu lernen, wie man sicher arbeiten kann und dann diese Arbeit machen zu dürfen.

      Auswertung:

      Am Ende von Experimenten steht natürlich die Auswertung. Dafür sitze ich am Computer, rechne etwas aus und erstelle Tabellen und Diagramme. Wenn ich anderen meine Ergebnisse zeigen will, muss ich natürlich eine Präsentation vorbereiten.

      Austausch mit anderen:

      Zusätzlich zur Laborarbeit gibt es jede Woche mehrere Treffen mit anderen Wissenschaftlern. Mal zeigt man den anderen seine Forschungsergebnisse, beantwortet Fragen und freut sich, wenn die anderen Vorschläge machen, wie man weitermachen und seine Forschung verbessern kann. Manchmal treffen wir uns auch, um darüber zu sprechen, was andere Wissenschaftler in letzter Zeit veröffentlicht haben. Dabei lernt man natürlich viel Neues, auch darüber, worauf es bei guter Forschung ankommt. Austausch mit anderen ist in der Forschung sehr wichtig, nicht nur mit den direkten Kollegen, sondern auch mit anderen Wissenschaftlern aus der ganzen Welt.

      Lesen und Lernen:

      Wenn man Neues herausfinden möchte, muss man natürlich wissen, was andere schon vorher herausgefunden haben. Die meisten Dinge findet man heute im Internet. Dort kann ich viele Veröffentlichungen lesen und Informationen suchen, die mir bei meinem Projekt weiterhelfen oder mich auf neue Ideen bringen können.

    • Foto: Ines Perrar

      Ines Perrar Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Die Aufgaben sind vielfältig. Als Ernährungswissenschaftlerin arbeite ich zurzeit bei einer Studie die Kinder und Jugendliche im Hinblick auf Ernährung, Wachstum, Entwicklung und Gesundheit beobachtet. Die Kinder kommen einmal jährlich ins Studienzentrum und werden dort untersucht (wie beim Kinderarzt), füllen Fragebögen aus, führen ein 3-Tage-Ernährungsprotokoll und sammeln 24h lang ihren Urin.

      Ich beschäftige mich dann mit einer Forschungsfrage z.B. „Wie viel Zucker haben die Kinder und Jugendliche in den letzten 30 Jahren gegessen“ oder „Hat sich die Ernährung von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie verändert?“ und führe dazu mathematische Analysen durch. Die wissenschaftlichen Ergebnisse fasse ich dann in einem Artikel zusammen und vergleiche sie dort mit anderen Studien. Der Artikel wird dann auf Englisch in international Fachzeitschriften veröffentlich. Manchmal schreibe ich auch Artikel für deutsche Zeitungen. Ich stelle die Ergebnisse zudem auf Kongressen vor, wo sich viele verschiedene Wissenschaftler treffen, zeigen an was sie forschen und wir diskutieren gemeinsam.

      Daneben halte ich Vorträge und Seminare für Studierende der Ernährungswissenschaft, der Medizin oder auch für Ernährungsberater. In dem Rahmen betreue ich auch Bachelor- oder Masterarbeiten. Ich bin sozusagen Lehrer für Ernährungswissenschaften. Ich habe auch schon Vorträge vor Lehrern zur Ernährung von Kindern und Jugendlichen gehalten.

      Daneben beschäftige ich mich mit dem Forschungsdatenmanagment. Also wie man die Forschungsdaten am besten speichert und beschreibt, dass man sie auch noch in vielen, vielen Jahren verwenden kann. Manchmal helfe ich auch bei der Entwicklung oder Überarbeitung von Fragebögen.

      In meinem Beruf bekommt man auch ab und zu Anfragen von Fachgesellschaften, die einen Experten benötigen. Hierfür recherchiert man viel, liest viele Bücher und Zeitschriften; beurteilt Studien und versucht sich einen guten Überblick über das Thema zu machen. Zum Beispiel habe ich bei den Überarbeitungen der Ballasttoffempfehlungen geholen.

    • Foto: Isabell Ramming

      Isabell Ramming Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Wie bei den beiden anderen Wissenschaftlerinnen auch, ist meine Arbeit (Doktorarbeit) sehr vielfältig.

      Obwohl ich jeden Tag im Labor arbeite, ist jeder Tag doch anders. Im Labor kümmere ich mich um meine Bakterien, damit ich sie untersuchen kann. Diese Untersuchungen oder Experimente sind ganz unterschiedlich, weil ich verschiedene Merkmale brauche, um ein vollständiges Bild zu bekommen.

      Meine Experimente müssen dann auch am Computer ausgewertet werden. Ich muss schauen, welche Experimente funktioniert haben, was ich besser machen kann und was ich dadurch Neues gelernt habe.

      Hin und wieder kommt es vor, dass ich meine Ergebnisse auch anderen Wissenschaftlern vorstelle. Entweder in meiner Gruppe, in der ich arbeite. Oder auf Konferenzen, bei denen sich ganz viele Wissenschaftler (derzeit online) treffen.

      Neben meiner Laborarbeit plane ich noch mit anderen Doktoranden Veranstaltungen. Ich besuche Workshops und lerne noch Neues, was nicht unbedingt mit meinem Beruf zu tun hat. Und dann lese ich noch viele Artikel über mein Thema.

    • Foto: Manuela Büttner

      Manuela Büttner Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Leider bin ich nicht mehr im Labor um selber Versuche zu machen. Mittlerweile ist es sogar so weit dass alle mich komisch angucken wenn ich versuche was im Labor zu machen 😩. Meine Aufgaben bestehen hauptsächlich darin dafür zu sorgen dass die anderen arbeiten können. Ich schreibe also viel am Computer, bespreche mich mit anderen Wissenschaftlern, schreibe die Ergebnisse zu Manuskripten zusammen oder korrigiere die Sachen von meinen Mitarbeitern. Ich organisiere das die Arbeitsmaterialien alle da sind. Darunter fällt auch die Zucht der Tiere für die Experimente. Ich schreibe die Anträge damit wir mit Tieren arbeiten dürfen und das beste ich denke mir neue Experimente aus! Das ist der Teil der am meisten Spaß macht.

    • Foto: Paula Stehr

      Paula Stehr Beantwortet am 18 Feb 2022: last edited 18 Feb 2022 05:30


      Ich arbeite an einer Universität in Forschung und Lehre. Das heißt zum einen arbeite ich an Forschungsprojekten zu Gesundheitskommunikation und Online-Kommunikation. Manche Themen bearbeiten wir mit externen Institutionen zusammen (zum Beispiel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder dem Bundesinstitut für Risikobewertung). Andere Themen suchen wir uns selbst, weil wir finden, dass es wichtige Fragen sind und es dazu zu wenig Forschung gibt. In unserer Forschung nutzen wir sogenannte sozialwissenschaftliche Methoden. Häufig sind das Befragungen oder Beobachtungen, weil wir etwas über das Verhalten von Menschen lernen wollen. Eine andere Methode, die vor allem in der Kommunikationswissenschaft genutzt wird, ist die Medieninhaltsanalyse. Damit schauen wir, wie über bestimmte Themen in den Medien berichtet wird. Die Ergebnisse schreiben wir dann auf und präsentieren sie für andere Menschen sowohl mündlich in Vorträgen als auch schriftlich in Büchern und Aufsätzen.

      Zum anderen bringen wir auch all das in die Lehre ein. Das heißt, wir erklären den Studierenden unsere Theorien und Methoden, damit sie lernen, diese selbst anzuwenden. Dafür leite ich Seminare und betreue die Abschlussarbeiten der Studierenden.
      Die meiste Arbeit findet am Computer statt. Denn die meiste Literatur, mit der wir arbeiten, kann man mittlerweile am Computer lesen. Und auch unsere Befragungen und Datenauswertungen sind oft computergestützt. Weil momentan auch Meetings und Seminare online stattfinden, fehlt mir der Kontakt zu anderen Menschen etwas als Abwechslung, aber das wird hoffentlich bald wieder besser 🙂

    • Foto: Amelie Haugg

      Amelie Haugg Beantwortet am 18 Feb 2022: last edited 18 Feb 2022 10:48


      Auch bei mir sind meine Aufgaben sehr unterschiedlich, ähnlich wie bei den anderen WissenschaftlerInnen.

      *Planung von Experimenten*
      Zu Beginn von Projekten lese ich sehr viele Fachartikel, schreibe E-Mails mit Experten, und probiere Dinge einfach mal selber mit meinen StudentInnen aus. Da unsere Projekte oft mehrere Jahre dauern ist es sehr wichtig, dass auch alles perfekt durchdacht und geplant ist.

      *Durchführung von Experimenten*
      Läuft ein Projekt dann endlich mal an, verbringe ich ein paar Nachmittage in der Woche am MRT Scanner (Kernspingerät), um Versuchspersonen zu messen. Manchmal auch am Wochenende. Da führen wir dann verschiedene Experimente durch und messen dabei die Hirnsignale der Versuchspersonen.

      *Analysen und Programmieren*
      Programmieren und Analysen sind ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit. Dabei geht es um Bildverarbeitung, Signalanalyse, Statistik, und vieles mehr. Zum Glück hatte ich im Studium Informatik, daher ist das eine Aufgabe, die mir relativ leicht fällt. Und es ist immer wieder super spannend, wenn man seine Ergebnisse das allererste mal vor sich sieht. Irgendwas ist dann immer komplett anders als man erwartet hat. Aber das ist Forschung. :‘)

      *Schreiben*
      Irgendwann muss man dann alle seine Ergebnisse aufschreiben und veröffentlichen. Ich versuche, dass ich jede Woche zumindest ein bisschen schreibe, aber oft ist es gar nicht so einfach, Zeit dafür zu finden.

      *Diskutieren mit anderen und Vorträge in Labormeetings und auf Konferenzen halten*
      Das macht mir am meisten Spaß. Ich habe Meetings mit anderen WissenschaftlerInnen, bei denen wir Projekte besprechen, die Ergebnisse anderer diskutieren, oder unsere eigenen Ergebnisse vorstellen. In der Schule hatte ich vor Referaten und Vorträgen immer ein bisschen Angst. Mittlerweile muss ich so oft Vorträge halten, dass die Angst verflogen ist und es mir sogar Spaß macht. 🙂

      *Betreuen und Unterrichten*
      Ich habe ein kleines Team an PraktikantInnen, Master- und PhD-StudentInnen, das ich betreue. Das macht mir auch sehr viel Spaß. Ich bin immer sehr beeindruckt, wie viel meine StudentInnen in nur kurzer Zeit schaffen und wie großartig sie ihre Arbeit machen. Außerdem unterrichte ich an der Uni. Ich habe schon in vielen verschiedenen Studiengängen unterrichtet, z.B. in Medizin, Psychologie, Philosophie oder Biologie. Dieses Semester unterrichte ich in Medizin und in Biomedizin.

    • Foto: Tessa Schulenkorf

      Tessa Schulenkorf Beantwortet am 18 Feb 2022: last edited 18 Feb 2022 17:06


      Auch bei mir ist die Arbeit sehr vielfältig, findet jedoch meistens vor dem Laptop statt. Weil ich nicht aus den Naturwissenschaften, sondern aus einer Sozialwissenschaft komme, habe ich es weniger mit Experimenten, dafür mehr mit Literatur und manchmal auch Befragungen zu tun.

      Zum Einen erstelle ich in meinem Forschungsprojekt Unterrichtsmaterialien für Schulen. Dafür stehe ich viel mit Lehrkräften in Kontakt und befrage sie in Interviews. Vor der Pandemie haben wir auch häufig Schulen besucht und vor Ort mit Lehrkräften und Schüler:innen gesprochen. Diese Interviews muss ich anschließend abtippen und das Gesagte mit einer Software auswerten, damit ich einen guten Überblick habe, was die Lehrkräfte mir gesagt haben. Außerdem muss ich viel im Internet für diese Materialien recherchieren. Ich schaue mir manchmal tagelang Lehrpläne oder bisherige Studien zur Unterrichtsentwicklung an.

      Zum Anderen halte ich Vorträge auf Konferenzen in Deutschland, aber auch im Ausland (derzeit nur digital) und tausche mich mit anderen Wissenschaftler:innen über bestimmte Themen aus. Auch gebe ich ab und an Workshops für verschiedene Verbände/Arbeitsgruppen, wenn sie etwas zur Gesundheitskompetenz erfahren möchten.

      Außerdem gebe ich Lehrveranstaltungen für Studierende. Dafür stelle ich im Vorfeld viele Texte zusammen, die die Studierenden lesen müssen und treffe mich dann einmal in der Woche mit ihnen und bespreche die Texte, sodass sie durch das Nachdenken und Sprechen über die Texte -hoffentlich- etwas lernen können. Am Ende des Semesters müssen die Studierenden dann ihre Leistungen bei mir abgeben (z. B. eine Hausarbeit), welche ich dann lese und bewerte. Manchmal betreue ich auch Bachelor- oder Masterarbeiten, sodass ich dann das Gutachten für eine Abschlussarbeit schreibe.

      Viel Zeit verwende ich auch darauf an eigenen Artikeln zu schreiben, welche dann -im besten Fall- in Büchern oder in wissenschaftlichen Zeitungen veröffentlicht werden. Dabei habe ich, häufig im Gegensatz zu anderen Wissenschaften, nicht immer Daten oder Ergebnisse, die ich präsentiere, sondern trage bestimmte wissenschaftliche Diskussionen zu einem Thema zusammen und ergänze sie um meine eigene Perspektive, die ich aber natürlich ebenso mit Quellen belegen muss. Manchmal kann ich aber auch Daten in Artikeln beschreiben, zum Beispiel, wenn ich Interviews ausgewertet oder auch mal eine Fragebogen-Befragung durchgeführt habe.

      … und was natürlich täglich begleitend ansteht: E-Mails schreiben und lesen, Telefonate führen, mit Kolleg:innen austauschen und meine Arbeit organisieren – ich bin häufig sehr frei in dem, wie und woran ich arbeiten möchte 🙂

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