• Frage: Wie hat die Corona Pandemie das Ernährungsverhalten von Jugendlichen verändert?

    Frage gestellt von duke7fud an Ines am 21 Feb 2022.
    • Foto: Ines Perrar

      Ines Perrar Beantwortet am 21 Feb 2022:


      Eine super Frage. Hierzu habe ich im letzten Jahr viel geforscht.

      Tatsächlich zeigte sich dies etwas abhängig vom sozialen Umfeld und dem Bildungsstand der Personen. Diejenigen Jugendlichen, die aus Familien mit einem sogenannten hohen sozioökonomischen Status (höhere Bildung, höheres Einkommen) stammen, haben vor allem die Zeit während des Lockdowns genutzt um sich „gesünder“ zu ernähren. Einige Familien haben häufiger gekocht oder z.B. mehr Obst und Gemüse verzehrt. Bei uns in der DONALD Studie hat sich das Ernährungsverhalten der Jugendlichen kaum verändert. Sie haben nur etwas weniger Energie aufgenommen. Auch das deutet ebenfalls darauf hin, dass sie sich eher mit gesunder Ernährung beschäftigt haben und eventuell etwas mehr als sonst auf die Ernährung geachtet haben. Unsere Zahlen deutet daraufhin, dass während des Lockdowns von Kindern und Jugendlichen zum Beispiel weniger Limonaden und Cola getrunken wurden.

      Familien mit einem sog. niedrigen sozioökonomischen Status d.h. mit niedrigem Einkommen oder auch einem niedrigeren Bildungsstand, hatten es da etwas schwieriger. Kinder und Jugendliche profitieren hier abseits der Pandemie von Angeboten in der Schule wie z.B. ein Angebot von Obst und Gemüse oder auch ein warmes Mittagessen. Als die Schulen dann geschlossen haben, ist das Angebot weggefallen und die Familien waren auf sich allein gestellt. Man vermutet, dass sich die Ernährung der Jugendlichen aus diesen Familien eher verschlechtert hat. Das Problem ist, dass diese häufig nicht bei Ernährungsstudien mit machen (z.B. weil man einen Computer braucht oder viel Durchhaltevermögen beim Ausfüllen von Fragebögen) und diese Gruppe daher in Studien häufig unterrepräsentiert ist.

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