Frage gestellt von RosaF an Thomas, Theresa am 18 Feb 2022. Diese Frage wurde auch von bury7cub gestellt.
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Theresa Suckert
Beantwortet am 18 Feb 2022:
last edited 18 Feb 2022 15:42
Das kommt darauf an, ob das Organ im bestrahlten Feld liegt. Der Vorteil der Strahlentherapie ist, dass man sehr gut bestimmen kann, wo die Dosis landet und welche Zellen nicht bestrahlt werden dürfen. Medikamente dagegen wirken auf den ganze Körper und können so auch alle Zellen erreichen.
Die Organe, in denen sich der Tumor befindet, werden allerdings immer ein bisschen mitbestrahlt, das lässt sich nicht vermeiden. Wie stark und welche Nebenwirkungen dann auftreten, ist von den Organen und deren Struktur abhängig. Bei „parallel“ aufgebauten Organen können die nicht bestrahlten Zellen im Organ aushelfen, wenn bestrahlte Zellen ausfallen. So ist das zum Beispiel in der Lunge oder der Leber. Je weniger normales Gewebe neben dem Tumor mitbestrahlt wird, desto geringer sind die Nebenwirkungen. Bei „seriellen“ Organen ist die Funktion der Zellen abhängig von der Funktion der davorliegenden Zellen. Die Wirbelsäule ist ein Beispiel dafür. Wenn der obere Teil der Wirbelsäule ausfällt, dann funktioniert auch der darunter liegende Teil nicht mehr. Wie hoch die Strahlenempfindlichkeit ist, hängt auch von dem Anteil der Stammzellen im Organ ab. Stammzellen sind ziemlich empfindlich für Strahlung und je öfter sich die Zellen in einem Organ teilen, desto empfindlicher ist das Organ. Die Haut und Schleimhäute (also auch Speiseröhre & Darm) sind Beispiele dafür, daher ist eine Nebenwirkungen während der Strahlentherapie oft, dass Patienten Probleme beim Essen haben.
Aus diesen Gründen achtet man bei der Planung der Strahlentherapie darauf, die Organe um den Tumor herum nach Möglichkeit zu schonen und die jeweiligen „Grenzdosiswerte“ einzuhalten. Damit können die Nebenwirkungen der Therapie verringert werden.
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