• Frage: Wie funktionier unser Stoffwechsel bzw. warum ist er bei manchen Menschen gestört?

    Frage gestellt hunt7cat am 18 Feb 2022.
    • Foto: Lorenz Adlung

      Lorenz Adlung Beantwortet am 18 Feb 2022:


      Wenn es auf diese berechtigten Fragen einfache Antworten gäbe, hätte ich vermutlich nichts mehr zu forschen. Es scheint jedoch um ein „gesundes“ Zusammenspiel von Organen mit dem Immunsystem zu gehen, das im Alter oder bei krankhaften Störungen immer weiter aus der Balance gerät.

    • Foto: Klaus Geiselhart

      Klaus Geiselhart Beantwortet am 18 Feb 2022:


      Das muss man sich bestehend aus ganz vielen Rückkopplungskreisläufen vorstellen, die sich gegenseitig regulieren. Die Nahrungsaufnahme versorgt das System mit notwendigen Stoffen. Bei der Verarbietung spielen dann aber nicht nur biologische Faktoren eine Rolle, auch die Pysche hat über biochemische Botenstoffe Einfluss. Es spielen damit auch soziale Faktoren eine Rolle. Man nennt diese Idee das biopsychosoziale Modell von Krankheit. Ein Mensch wird krank wenn seine systemische Regulierung aus dem Tritt gerät. Dieses System funktioniert bei jedem Menschen ein klein wenig anders, deswegen braucht auch jeder Mensch ein individuelles Maß an den einzelnen Einflussfaktoren.

    • Foto: Ines Perrar

      Ines Perrar Beantwortet am 18 Feb 2022:


      Wie der Stoffwechsel grundlegend funktioniert wird in der Schule oder im Studium über Monate oder auch Jahre unterrichten. Viele kleine Details werden auch bis heute noch erforscht. Daher ist diese Frage hier nicht möglich zu beantworten. Ich versuche es aber mal stark vereinfacht:

      Beim Stoffwechsel laufen viele verschiedene biochemische Prozesse im Körper ab. Dazu braucht der Körper einige Dinge zur Regulation von Stoffwechselvorgängen, aber auch für die jeweiligen chemischen Reaktionen. Dazu gehören zum Beispiel Botenstoffe wie Hormone oder Katalysatoren wie Enzyme.

      Bei manchen Menschen ist der Stoffwechsel gestört, weil der Körper z.B. aufgrund einer Krankheit diese Hormone oder Enzyme nicht bilden kann. Bei der Schilddrüsenunterfunktion werden zum Beispiel zu wenig Schilddrüsenhormone gebildet. Die Schilddrüse reguliert viele verschiedene Stoffwechselprozesse im Körper. Da diese Stoffwechselwege aber nicht ohne Botenstoff/Signal laufen, verlangsamt sich der Stoffwechsel.

      Ein anderes Beispiel ist die Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ I. Durch die Erkrankung können Menschen mit dieser Erkrankung kein oder nicht ausreichend Insulin (ebenfalls ein Hormon) produzieren. Das Insulin sorgt dafür, dass wenn nach dem Essen unser Blutzuckerspiegel hoch ist (während der Verdauung wird die Nahrung zerkleinert und die Nährstoffe aufgespalten. Diese gehen dann vom Darm ins Blut über), Zucker in die Zellen zur Energiegewinnung gelangen kann und der Blutzuckerspiegel wieder zurück gehen kann/reguliert wird. Fehlt das Insulin, kommt es also zu Störungen bei diesen Stoffwechselwegen. Menschen mit Diabetes Typ I müssen sich daher auch Insulin spritzen, damit der Stoffwechselweg „normal“ ablaufen kann.

      Du kannst dir dies stark vereinfacht auch so vorstellen als würdest du an einer roten Ampel stehen, die Technik im Schalter/Drücker funktioniert aber nicht und die Ampel kann dadurch nicht auf grün geschaltet werden. Du drückst. Aber es passiert nichts. Das Signal wird nicht weiter gegeben. Es bleibt rot.

      Stoffwechselerkrankungen sind häufig genetisch bedingt und können geererbt werden. Manche Stoffwechselstörungen können sich aber auch durch unseren Lebensstil oder als Folge von anderen Erkrankungen ergeben. Starkes Übergewicht führt zum Beispiel dazu, dass der Blutzuckerspiegel dauerhaft sehr hoch ist und viel Insulin gebildet wird. Irgendwann reagieren die Zellen aber nicht mehr so stark auf das Insulin, es bildet sich eine sog. Insulinresistenz. Als Folge bleibt der Blutzuckerspiegel hoch. Daraus kann sich dann eine Diabetes Typ II entwickeln.

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