• Frage: Wird Ihrer Meinung nach irgendwann Krebs heilbar?

    Frage gestellt maun7aye am 14 Feb 2022. Diese Frage wurde auch von HamzaEl gestellt.
    • Foto: Lorenz Adlung

      Lorenz Adlung Beantwortet am 14 Feb 2022:


      Es gibt leider nicht den (einen) Krebs. Manche Krebsarten (bspw. Hautkrebs) lassen sich besser behandeln als andere (bspw. Bauchspeicheldrüsenkrebs). Auch innerhalb dieser Krebsarten gibt es Suptypen, also verschiedene Unter-Formen, die bisweilen schlechter verstanden und deshalb auch schlechter behandelbar sind als andere. Vorsorge, Diagnose und Behandlung wird sich immer weiter verbessern, sodass ich bei einigen Krebsarten begründet optimistisch bin, dass für sie eine Heilung gefunden wird. Sicherlich aber nicht eine Heilung für alle Krebsarten.

    • Foto: Klaus Geiselhart

      Klaus Geiselhart Beantwortet am 14 Feb 2022:


      Es gibt ja nicht EINEN Krebs. Viele Krebsarten haben schon sehr gute Heilungschancen. Darüber hinaus ist natürlich Prävention und Gesundheitsförderung wichtig. Prävention meint die Vermeidung unmittelbarer Krankheitsrisiken wie etwa Rauchen. Gesundheitsförderung geht weiter und betrachtet auch Umwelt-, Arbeits-, Wohn- sowie soziale Bedingungen. Zum Beispiel haben Menschen, die unter chronischem Stress leiden ein erhöhtes Krebsrisiko. Diese Erkenntnis lässt sich auf viele Lebensbereiche beziehen, etwa auf Fragen der Konkurrenz in Arbeitsleben und Wirtschaft.

    • Foto: Theresa Suckert

      Theresa Suckert Beantwortet am 14 Feb 2022:


      Viele Krebsarten sind schon heilbar. Theoretisch könnte man sogar alle Tumoren abtöten, das Problem sind aber die Nebenwirkungen im Patienten. Ab einer bestimmten Dosis von Bestrahlung oder Chemotherapie sind diese so stark, dass der Patient daran sterben könnte, weil die Therapien leider auch auf die normalen Zellen wirken. Der Bereich, in dem eine Heilung erzielt werden kann, die Nebenwirkungen aber noch akzeptabel sind, nennt man „therapeutisches Fenster“. Ein Teil der Krebsforschung zielt darauf ab, dieses Fenster zu vergrößern, zum Beispiel indem man verschiedene Therapieansätze kombiniert, bei Strahlentherapie die Technik verbessert oder das Immunsystem des Patienten mit einbezieht (Immunotherapie). Dadurch wird die Überlebenswahrscheinlichkeit bei vielen Patienten stetig verbessert.

    • Foto: Roman Stilling

      Roman Stilling Beantwortet am 14 Feb 2022:


      Es gibt fast so viele verschiedene Krebsarten, wie es Zelltypen im Körper gibt. Außerdem kann Krebs bei jedem Menschen ein bisschen andere Ursachen haben und sich deshalb auch anders verhalten. Viele Krebsarten kann man heute schon gut behandeln und viele Patient*innen leben auch 5 oder sogar 10 Jahre nach der Diagnose noch. Ziel der Krebsforschung ist es also, nicht den einen „heiligen Gral“ zu finden, sondern für jede*n Patient*in die beste Therapie zu finden und die Lebensqualität zu steigern. „Heilen“ ist dafür oft ein zu starkes Wort – meistens geht es darum, das Leben möglichst lange und möglichst lebenswert zu machen.
      In Zukunft dürfen wir sicher noch viele weitere Druchbrüche in der Krebsforschung erwarten, z.B. mit der noch relativ neuen mRNA-Therapie oder mit neuen Immuntherapien – aber das dauert alles sehr sehr lange, eben weil es so kompliziert ist.

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