Profil
Linn Julia Temmann
Lebenslauf
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Ausbildung
2013–2018: Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2012–2013: Universität Bielefeld
2003–2012: Gymnasium St. Christophorus, Werne
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Qualifikationen:
Bachelor of Arts und Master of Arts im Fach Kommunikationswissenschaft
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Berufliche Stationen
Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Kommunikationswissenschaft
Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Universität Erfurt, Seminar für Kommunikationswissenschaft
Cyrano Kommunikation in Münster
St. Christophorus Krankenhaus in Werne
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Derzeitiger Job
Ich bin Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft, Arbeitsbereich Mediensoziologie und Medienaneignung. Außerdem bin ich im dritten Jahr meiner Promotion an der Universität Erfurt.
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Arbeitgeber*in:
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Interviews führen, gemeinsam mit Kolleg*innen über Datenauswertungen brüten, meine Ergebnisse mit anderen diskutieren.
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Über mich: Ein schreibender Medien-Nerd.
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Ich lebe mit meinem Freund in einer kleineren Stadt zwischen Münster und Dortmund. Meine liebsten Orte hier sind die Naturschutzgebiete an der Lippe, der tolle Buchladen und das Kino. Ich liebe es, in meiner Freizeit Klavier zu spielen und Fanfictions zu schreiben. Mit meiner besten Freundin habe ich einen kleinen Filmclub, in dem wir uns gemeinsam Filme ansehen und darüber diskutieren. Am liebsten schauen wir Mystery und Horror (auch, wenn ich davon manchmal Alpträume bekomme). Um mich zu entspannen, gehe ich gerne laufen oder spazieren und höre dabei Drei ???-Hörspiele. Und auch sonst trifft man mich fast immer mit Kopfhörern an. Mein Tag ist gerettet, wenn ich einen Hund auf der Straße treffe.
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Über meine Arbeit: Ich forsche zum Thema Gesundheitskommunikation. Vor allem interessiert mich, wie Mediendarstellungen unsere Vorstellungen und Urteile über bestimmte Erkrankungen prägen, zum Beispiel Diabetes und Depression.
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Ich forsche zum Thema Gesundheitskommunikation, einem Forschungsfeld der Kommunikationswissenschaft. Dieses vielfältige Forschungsfeld befasst sich mit der öffentlichen, medialen und persönlichen Kommunikation über Gesundheit und Krankheit. Beispielsweise wird untersucht, welche Impfkampagnen die Impfbereitschaft besonders gut steigern können, wie bestimmte Krankheiten in den Medien dargestellt werden, oder auch wie erkrankte Menschen online soziale Unterstützung austauschen.
Bei meiner Arbeit konzentriere ich mich vor allem darauf, wie Medien Gesundheitsthemen darstellen, wie diese Darstellungen auf das Publikum wirken und wie sich erkrankte Menschen Medien aneignen.
In meiner Doktorarbeit untersuche ich, wem die Menschen Verantwortung für Diabetes und Depression zuschreiben und wie die Medien beeinflussen, wie wir erkrankte Menschen wahrnehmen. Ganz oft wird in Medienberichten betont, dass die Menschen ihre Gesundheit selbst in der Hand hätten – zum Beispiel, indem sie sich gesund ernähren oder genug Sport treiben. Dabei wird aber oft vergessen, dass ja auch noch viele andere Dinge die Gesundheit beeinflussen können, die man selbst gar nicht in der Hand hat: zum Beispiel die Familie, Vorbilder im sozialen Umfeld oder die Gene. Fragen der Verantwortung sind deshalb wichtig, weil sie beeinflussen können, wie wir mit erkrankten Menschen umgehen. Zum Beispiel sind wir weniger bereit, jemandem zu helfen, wenn wir glauben, dass sie oder er sich eine Erkrankung oder ein Gesundheitsproblem selbst zuzuschreiben hat. Stichwort „Übergewicht“: Hier wird ja besonders oft davon gesprochen, dass man das Körpergewicht selbst in der Hand habe. In Wahrheit ist das aber oft gar nicht so. Viele unterschiedliche Faktoren wie Gene, Krankheiten, die Familie oder das Geld, das man zur Verfügung hat, können das Körpergewicht mitbestimmen. Mit der Vorstellung, dass man selbst für das Körpergewicht verantwortlich ist, sind leider viele negative Vorurteile verbunden.
Die Forschung zeigt, dass Medien dazu beitragen können, die Wahrnehmung und Unterstützungbereitschaft gegenüber Betroffenen zu verschlechtern – und zwar nicht nur beim Thema Körpergewicht, sondern auch bei anderen Gesundheitsproblemen. Man spricht dann auch von „Stigmatisierung“. Aber die gute Nachricht ist: Medien können umgekehrt auch helfen, dass Menschen ihre Verantwortungszuschreibungen noch einmal überdenken und so indirekt die Gefühle und das Verhalten gegenüber Betroffenen verbessern.
Natürlich ist meine Doktorarbeit im Moment mein wichtigstes Forschungsprojekt. Daneben beschäftige ich mich aber auch noch mit vielen anderen Themen. Zum Beispiel damit, wie Menschen soziale Medien wie Instagram oder Facebook in ihrem Alltag nutzen und wie diese Medien dabei helfen können, mit bestimmten Erkrankungen (z.B. Migräne oder Depressionen) umzugehen. Was wir Menschen mit Medien machen und welche Rolle Medien in unserem Alltag spielen, hat mich schon immer fasziniert.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Daten auswerten, Paper schreiben, Mails beantworten, mich mit meiner virtuellen Schreibgruppe zum gemeinsamen Schreiben treffen, mit anderen Wissenschaftler*innen austauschen, Lehre vorbereiten
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Im Moment arbeite ich meistens im Home Office. Nachdem ich aufgestanden bin und mindestens zwei Tassen Kaffee getrunken habe, gehe ich ins Büro und checke meine Mails. Dann geht es entweder an die Datenauswertung oder ans Schreiben, um meine Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Egal, ob ich verschriftlichte Interviews analysiere oder Berechnungen in Datensätzen mit über 1000 Befragten durchführe – die Auswertung erfolgt eigentlich immer mit speziellen Computerprogrammen. Dafür ist es manchmal hilfreich, wenn man programmieren kann (das lerne ich aktuell noch).
In der Mittagspause versuche ich meistens, eine Runde spazieren zu gehen. Häufig tausche ich mich auch per Zoom oder Telefon mit anderen Wissenschaftler*innen aus, um Ideen für meine Forschung zu sammeln oder Organisatorisches zu besprechen. Am besten motivieren kann ich mich montags und freitags, weil ich mich da mit meiner virtuellen Schreibgruppe treffe, in der wir immer abwechselnd in Stillarbeit schreiben und in kurzen Pausen über Dienstliches und Privates quatschen.
Ab dem nächsten Semester gebe ich auch wieder Seminare. Das heißt, die Vor- und Nachbereitung der einzelnen Seminarsitzungen zählt dann ebenfalls zu meinem Arbeitsalltag. Auf den direkten Austausch mit meinen Studierenden freue ich mich schon wieder ganz besonders.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: ...richtig gute Wissenschaftskommunikation auf Instagram zu machen.
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Ich möchte gerne mit zwei Kolleginnen einen Social Media-Kanal aufbauen, voraussichtlich auf Instagram. Wir wollen der interessierten Öffentlichkeit näherbringen, wie wir im Feld der Gesundheitskommunikation forschen und aktuelle Forschungsergebnisse verständlich und ansprechend aufbereitet mit der Welt teilen. Vor allem auch für Schüler*innen, um sie für die Gesundheitskommunikation zu begeistern!
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich vertiefe mich gerne in meine Tätigkeiten und tauche völlig ab. Ich habe viel unnützes Wissen über Popkultur. Und ich bin hoffnungslos idealistisch.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Meine Forschungsseminare im Studium und meine damalige Professorin Jutta Röser (für die ich jetzt auch wieder arbeiten darf!)
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Englisch und Deutsch
Was wolltest du nach der Schule werden?
Journalistin im Investigativ-Ressort. (Ja, das Journalist*innen-Klischee aus Film und TV hat mich ziemlich geprägt.)
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Ich hatte ziemliche Schwierigkeiten mit Mathe. Das hat mich aber zum Glück nicht davon abgehalten, in die Wissenschaft zu gehen. Heute machen mir Zahlen nur noch wenig Angst. :)
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Wahrscheinlich würde ich als Journalistin oder Texterin arbeiten.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Parcels
Was ist dein Lieblingsessen?
Melanzane alla parmigiana, ein italienischer Auberginen-Auflauf
Was macht dir am meisten Spaß?
Forschen, Fanfictions schreiben und Klavier spielen.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Dass Rassismus, Sexismus, Transphobie und jegliche Formen der Diskriminierung endlich der Vergangenheit angehören; bessere Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft; unendlich viel Zeit zum Fanfictions schreiben.
Erzähl uns einen Witz!
Ich kenne leider gar keine Witze. Aber mein liebstes YouTube-Video ist ziemlich witzig. Es heißt "Max falling out of kayak". Manchmal fühle ich mich wie Sarah, manchmal fühle ich mich wie Max, manchmal wie das Kayak...
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Meine Kommentare
Ist es manchmal nicht etwas trocken, nur zu forschen und selten etwas praktisches zu machen? (1 kommentare)
Was kann man noch tun außer Sport und gesunde Ernährung um gesund zu bleiben? (1 kommentare)