• Frage: Manche Riesenschildkröten werden ja auch um die 150- 200 Jahre alt, haben die Zellen von Bäumen mit den Zellen von den Schildkröten eine ähnlichkeirt oder, was ist der Grund das die Schildkröten länger leben als manche andere Tiere oder Menschen.

    Frage gestellt hunt7cat am 23 Feb 2022.
    • Foto: Roman Stilling

      Roman Stilling Beantwortet am 23 Feb 2022:


      Also direkte Parallelen kann man zwischen Pflanzen (Bäumen) und Tieren (Schildkröten) in der Frage des Alterns nicht ziehen. Dazu sind die Organismen und ihre Lebensweisen zu verschieden.
      Aber die Frage, warum manche Tiere länger leben als andere ist natürlich berechtigt und sehr wichtig! Die genauen Gründe dafür kennt man bis heute nicht. Ein wichtiger Faktor ist die Geschwindigkeit des Stoffwechsels. Schildkröten sind ja wechselwarme Reptilien, die also ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln können und aber eben auch keine Wärme produzieren müssen. Das ist schon einmal ein wichtiger Unterschied zu Säugetieren, die viel Energie in die Wärmeproduktion stecken müssen. Große Säugetiere müssen übrigens einen kleineren Anteil der Energie in die Körperwärme stecken als kleinere Tiere, verbrennen also relativ gesehen weniger Kalorien zu diesem Zweck. Schildkröten bewegen sich auch sehr langsam. Das alles führt dazu, dass sie einen sehr langsamen Stoffwechsel haben, also vergleichsweise wenig Energie umsetzen. Das scheint zu weniger Schäden an den Zellen und Zellbausteinen zu führen. Die Schäden sind das, was letztlich dazu führt, dass Körperfunktionen sich verschlechtern und schließlich zum Tod führen.

    • Foto: Mihaela Bozukova

      Mihaela Bozukova Beantwortet am 24 Feb 2022:


      Direkte Parallelen zwischen Pflanzen und Tieren kann man – wie Roman schon geschrieben hat – nicht ziehen. Allerdings finde ich es faszinierend, wie unterschiedlich die Lebensspanne von Tieren ist. Doch warum altern Tiere überhaupt unterschiedlich schnell? Es gibt ein paar wichtige Faktoren, die das beeinflussen:

      Körpergröße:
      Größere Tiere leben im Durchschnitt länger als kleinere. Ein Elefant oder ein Wal leben viel länger als eine Maus oder eine Ratte, die wiederum viel länger leben als eine Fliege oder ein Wurm. Die Körpergröße ist auch ein starker evolutionärer Faktor bei Tieren: Kleinere Lebewesen sind anfälliger für Raubtiere – eine Maus lebt in freier Wildbahn selten länger als ein Jahr.
      Es gibt allerdings auch Ausnahmen von dieser Größen-Regel: Fledemäuse, Maulwürfe und Schildkröten. In all diesen Fällen haben die Tiere aber Tricks, um Raubtieren zu entkommen – zum Beispiel schützt der Panzer die Schildkröte vor Angriffen.

      Umwelt:
      Grönlandhaie können über 400 Jahre alt werden, die arktische Muschel bis zu 500 Jahre und der antarktische Glasschwamm kann ein unglaubliches Alter von 10.000 Jahren erreichen! Was diese drei Lebewesen gemeinsam haben: sie alle leben in den kalten Tiefen der arktischen Meere. Die kalte Umgebung verlangsamt den Herzschlag und Stoffwechsel der Tiere. Forschende vermuten, dass dies auch zu einer Verlangsamung des Alterungsprozesses führt.

      Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Tiere mit ähnlichen Merkmalen und Lebensweisen völlig unterschiedlich schnell altern. In diesen Fällen sind genetische Unterschiede die Ursache für die unterschiedliche Lebensspanne. So können die Zellen der langlebigen Tiere besser auf Schäden reagieren und diese effizienter reparieren.

      Es ist also eine Kombination aus Größe, Umwelt und Genetik, die bei verschiedenen Tieren unterschiedlich stark zum Tragen kommen und die Unterschiede in der Lebensspanne erklären.

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