• Frage: wie stehen sie zur Genoptimierung in der Zukunft? Sind sie der Meinung sie sollte ethisch eingesetzt werden?

    Frage gestellt Anual am 16 Feb 2022.
    • Foto: Hannah Twarkowski

      Hannah Twarkowski Beantwortet am 16 Feb 2022:


      Das ist eine wichtige und schwierige Frage, die einen Aspekt der Wissenschaft betrifft, der leider in vielen Unis zu kurz kommt. Ich glaube hierzu bedarf es jede Menge Bildung und Aufklärung in der Gesellschaft (z.B. durch Foren wie dieses hier) und auch Austausch in den Wissenschaften, um zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen in welcher Art von Gesellschaft wir leben wollen. Der Grad zwischen ‚Leiden verhindern‘ und ‚Selektion‘ kann in einigen Fragen leider sehr fein sein. Solange wir keine wirklich diverse und inklusive Gesellschaft sind, wird es schwer eine bedachte und allgemeingültige Entscheidung zu treffen.

    • Foto: Michael Wessels

      Michael Wessels Beantwortet am 16 Feb 2022:


      Das ist pauschal schwierig zu beantworten und auch ethisch eine schwierige Frage.

      Dazu müssten wir definieren, was wir unter Genoptimierung verstehen. Eine Genoptimierung in dem Sinne den „bestmöglichen Menschen“ zu „züchten“ halte ich für falsch und ethisch nicht vertretbar. Wer sollte das Recht dazu haben, zu definieren, was „der beste Mensch“ ist? Niemand, das halte ich für nicht vertretbar. Gerade die Vielfalt und Unterschiedlichkeit macht doch uns Menschen aus.

      Aber wenn durch eine „Genoptimierung“ eine erblich bedingte Krankheit geheilt werden kann wäre das doch großartig.

    • Foto: Antje Steinbrink

      Antje Steinbrink Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Ich finde es auch eine wirklich wichtige Frage und ich bin jedes Mal hin und her gerissen. Einerseits finde ich es extrem spannend was in der Wissenschaft heute möglich ist, andererseits bekomme ich davor auch Angst. Wenn die Erkenntnisse z.B. genutzt werden um Krankheiten besser verstehen, eindämmen oder sogar heilen zu können finde ich es wichtig sich auf neue Wege einlassen zu können aber vorsichtig zu sein. Wenn es aber darum geht Menschen zu optimieren z.B. das man sich bei der künstlichen Befruchtung ein Baby „zusammenbaut“ mit Augenfarbe, Geschlecht o.ä. finde ich das ethisch nicht korrekt.

    • Foto: Lorenz Adlung

      Lorenz Adlung Beantwortet am 17 Feb 2022:


      Als Wissenschaftler orientiere ich mich da an den Vorgaben des Deutschen Ethikrates, der genau solche Fragen debattiert, abwägt und entsprechende Ratschläge erteilt. Meine Doktormutter, Prof. Dr. Ursula Klingmüller, ist bspw. gewähltes Mitglied im Deutschen Ethikrat.

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