• Frage: warum haben wir haare fast überall auf dem Körper und wie enstehen sie?

    Frage gestellt von mans7thy an Mihaela, Amelie am 19 Feb 2022.
    • Foto: Mihaela Bozukova

      Mihaela Bozukova Beantwortet am 19 Feb 2022:


      Haare bestehen aus dem gleichen Material wie Finger- und Fußnägel: Keratin. Keratine sind sehr stabile und recht komplexe Faserproteine. Haare enthalten weder Nerven noch Blutgefäße – deshalb spüren wir keine Schmerzen, wenn die Haare geschnitten werden.

      Wie entstehen Haare?
      Die Haarwurzeln in der Haut produzieren Zellen und Keratinfasern, die zu langen Strängen verkleben. Von der Haarwurzel werden immer wieder neue Zellen gebildet, die absterben und lange Fasern bilden, sodass das Haar Stück für Stück länger wird. Pro Tag wächst ein Haar auf unserem Kopf um etwa 0,4 Millimeter – das sind fast 15 cm in einem Jahr!
      Unsere Körperhaare wachsen deutlich langsamer: Wimpern zum Beispiel wachsen nur 0,12 Millimeter pro Tag. Außerdem wachsen Körperhaare nur bis zu einer bestimmten Länge und fallen dann aus (und an ihrer Stelle bilden sich neue Haare). Wimpern zum Beispiel wachsen nach etwa 30 Tagen nicht mehr weiter. Das Kopfhaar hingegen wächst zwischen zwei und sechs Jahre lang. Warum die Wachstumsphase der Kopfhaare so viel länger ist, wissen Forschende allerdings noch nicht genau.

      Warum haben Menschen Haare?
      Die Urmenschen hatten eine sehr dichte Körperbehaarung, um sich vor Kälte zu schützen. Forschende vermuten, dass im Laufe der Zeit die dichte Körperbehaarung nicht mehr notwendig war. Sie stellte sogar einen Nachteil in den heißen Regionen Afrikas dar, die von den Urmenschen besiedelt wurden. Denn auf einer weniger behaarten Haut kann der Schweiß besser verdunsten – der Körper kann sich also schneller abkühlen. Deshalb bildete sich die dichte Behaarung zurück.
      Die heutigen Menschen sind allerdings nicht komplett unbehaart. Die Haare auf unserem Kopf schützen uns vor der Sonne. Unsere Augenbrauen, Wimpern und Nasenhaare verhindern, dass Fremdkörper in unseren Körper dringen. Die Haare an unseren Armen und Beinen erhöhen die Empfindsamkeit der Haut, denn sie leiten Berührungen an die Nervenzellen in unserer Haut weiter. So kriegen wir zum Beispiel schneller mit, wenn ein Insekt auf unserem Arm krabbelt.

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