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Ines Perrar Beantwortet am 17 Feb 2022:
Das kommt ein bisschen auf die Saftkur an d.h. wie viel man am Tag trinkt und was es für ein Saft ist d.h. wie viel Energie der Saft liefert. Grundsätzlich nimmt man während einer Saftkur weniger Energie als üblich auf. In der Regel auch weniger Energie als der Körper eigentlich braucht. Ich habe mich mal im Internet schlau gemacht. Ein solcher Saft, der für Saftkuren verkauft wird, hat ca. 35-45 kcal. Eine durchschnittliche erwachsene Frau, die sich moderat bewegt braucht aber c.a. 2000 kcal pro Tag. Durch den Zucker im Saft (z.B. aus Obst) bekommt er also nur noch ein kleines bisschen Energie. Zudem sind hier Vitamine und Mineralstoffe enthalten.
Für den Körper ist dies dann aber dennoch fasten. Er merkt: „Achtung hier stimmt etwas nicht! Es wird weniger gegessen als sonst“. Ich weiß nicht, wie viel du über den Stoffwechsel weißt. Aber wir haben verschiedene Speicher im Körper. Einmal den Glykogenspeicher und einmal unser Körperfett. Diese werden dann abgebaut. Der Körper muss ja dennoch irgendwie seinen Energiebedarf decken. Auch Muskelmasse kann abgebaut werden, da der Körper versucht auf irgendeine Weise an Energie zukommen.
Als erstes werden die Glykogenspeicher abgebaut. Der ist aber nach 1-2 Tagen leer. Der Körper versucht dann durch Fettverbrennung an die Energie zu kommen. Der Körper sendet dann auch Signale, dass ihm etwas fehlt. Man hat oft Hunger. Es kann einem auch schlecht gehen d.h. man bekommt Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und kann sich schlechter konzentrieren. Manchen wird auch übel. Nach ca. 3 bis 4 Tagen wird der „Notfallplan“ des Körpers aktiviert. Als eine Art Schutzmechanismus schüttet er dann Endorphine aus, Hormone die glücklich machen können. Viele beschrieben dann auch, dass sie sich gut fühlen. Allerdings muss man dazu nicht fasten. Endorphine werden auch in anderen Momenten ausgeschüttet, zum Beispiel bei einer Umarmung der besten Freundin oder vom Partner/in.
Man verliert natürlich auch an Gewicht. Aber das muss nicht unbedingt nur Bauchfett sein. Man verliert in der Regel auch Wasser und es können auch Muskeln abgebaut werden. Manche Saftkuren werden deswegen auch mit Proteinen angereichert, um den Muskelabbau zu verringern. Ob dies wirklich hilft, weiß ich persönlich nicht.
Und worüber viele klagen: isst man anschließend wieder normal, tritt häufig der Jojo-Effekt ein und man nimmt wieder zu oder sogar noch mehr. Manche sagen auch, dass der Körper sich dies merkt und dann für schlechtere Zieten (also z.B. Saftkuren oder Fastenzeiten) ein gewisses Depot anlegen möchte, aber ich weiß nicht ob hier wissenschaftlich etwas dran ist.
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